Brustkrebs
70.000 Neuerkrankungen pro Jahr
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Häufigkeit von Brustkrebs
Ursachen von Brustkrebs
Symptome des Mammakarzinoms
Fakten zum Brustkrebs
9 Fakten auf einen Blick
01 Brustkrebs
Brustkrebs wird auch Mammakarzinom genannt und ist mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Unter allen Neuerkrankungen trifft die Diagnose auch auf rund 1% der Männer.
02 Hauptrisikofaktoren
Für die Entstehung von Brustkrebs können das Alter, der Lebensstil (z.B. Alkoholkonsum und Rauchen), Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität sein. Außerdem ist das Risiko erhöht bei kinderlosen Frauen, Erstgebärenden über 30 Jahren und Frauen, die nach den Wechseljahren Kombinationspräparate aus Östrogenen und Progesteron einnehmen.
03 Genetische Veranlagung
Etwa ein Viertel aller Frauen mit Brustkrebs haben auch vermehrt Fälle in der Familie, was auf eine genetische Ursache hinweisen kann. Allerdings lässt sich nur bei 5-10% der Fälle ein krankheitsauslösendes Gen nachweisen, wie z.B. BRCA 1 oder BRCA 2, was als erblicher Brustkrebs bezeichnet wird. Frauen mit diesen Hochrisikogenen für Brustkrebs haben ein 50-80%iges lebenslanges Risiko und das Risiko, 20 Jahre früher als Frauen ohne diese genetischen Veränderungen zu erkranken. Sie haben auch eine 60%ige Wahrscheinlichkeit, dass die andere Brust erkrankt und ein 10-40%iges Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs.
04 Beschwerden / Anzeichen
Veränderungen innerhalb der Brust lassen sich in einem frühen Stadium oft schwer oder gar nicht ertasten. Deswegen ist es umso wichtiger auch auf andere Anzeichen von Veränderungen zu achten. Dazu zählen neben Knoten oder Verhärtungen in der Brust zum Beispiel: Einziehung der Haut beim Anheben der Arme, Veränderungen der Brustwarzenform, Farb- oder Texturänderungen der Haut an der Brust oder Brustwarze, Austreten von blutiger, eitriger oder klarer Flüssigkeit aus einer Brustwarze oder Schmerzen / Ziehen in der Brust ohne bekannte Ursache unabhängig vom Menstruationszyklus und von Hormongaben.
05 Diagnose
Besteht ein Verdacht auf Brustkrebs, zum Beispiel nach eigener oder ärztlicher Tastuntersuchung, dann erfolgen für die weitere Diagnostik wichtige bildgebende Untersuchungen der Brust, wie etwa eine Mammographie und je nach Situation auch Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie. Wird dabei der Brustkrebsverdacht verstärkt, kann es auch zu einer Gewebeentnahme für die weitere Klärung kommen.
06 Operation
Nichts übereilen, nur in wenigen Fällen ist sofort eine Operation des Tumors notwendig. Sehr wichtig sind jedoch eine schnelle Abklärung und der schnelle Beginn einer medikamentösen Behandlung, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Kommt es zu einer Operation, dann ist das Ziel, alle Tumorzellen aus der Brust zu entfernen, wobei auch etwas gesundes Gewebe entnommen wird. Die Schnittränder werden dann auf Tumorzellen untersucht. Meist kann die Brust dabei erhalten und eine radikale Entfernung vermieden werden. Besprechen Sie genau die Behandlung und offene Fragen mit Ihrem Arzt oder holen Sie sogar eine zweite Meinung (u.a. Charité Berlin oder KEM Essen) ein.
07 Hormonrezeptoren und Biomarker
Angaben zu Tumorgröße und Ausbreitung allein sind oft nicht ausreichend, um das Risiko eines Tumors abzuschätzen. Molekularbiologische Untersuchungen können helfen, den Tumor zu charakterisieren und seine Gefährlichkeit besser einzuschätzen. Sie sind auch wichtig für die Wahl der Therapie und können unterstützen, ein personalisiertes Therapiekonzept zu erstellen. Zu den wichtigsten Charakteristika gehören folgende:
- Hormonrezeptor-Status: Die Hormone Östrogen und Progesteron können das Wachstum von Brustkrebszellen beeinflussen. Um festzustellen, ob ein Tumor hormonabhängig wächst, wird der Anteil der Zellen mit Hormonrezeptoren untersucht. Gilt der Tumor als hormonempfindlich, bezeichnet man ihn als HR+. Etwa 75% der Brustkrebspatientinnen sind positiv für den Östrogenrezeptor. Hormonabhängiges Wachstum kann durch Hormonentzug und/oder Blockade der Hormonrezeptoren verlangsamt oder gestoppt werden, in diesem Fall spricht man von einer endokrinen Therapie.
- HER2-Rezeptor-Status: HER2-Rezeptoren sind Bindungsstellen für Wachstumsfaktoren auf der Oberfläche von Krebszellen. Eine hohe Anzahl von HER2-Rezeptoren ist oft mit einem aggressiveren Verlauf der Erkrankung verbunden. Etwa 15% der neu diagnostizierten Brustkrebspatientinnen haben HER2-positive Tumore. Gezielte Therapien blockieren diese Rezeptoren und hemmen dadurch das Zellwachstum. Tumore ohne Hormon- und HER2- Rezeptoren werden als Triple-negativ bezeichnet.
- Ki-67: Ki-67 ist ein Marker der zeigt, wie schnell ein Tumor wächst und ist wichtig für die Risikoabschätzung der Erkrankung. Ein Risiko wird als niedrig eingestuft, wenn 10% oder weniger des Tumors Ki-67-positiv sind, und als hoch, wenn mehr als 25% Ki-67-positiv sind.
08 Behandlung
Die Behandlung von Brustkrebs ist gegliedert in verschiedene Therapiesäulen, abhängig von den molekularen Charakteristika des Tumors. Die Behandlung kann erfolgen in Form von: Operation, endokriner Therapie, Bestrahlung, Chemotherapie, zielgerichteter Therapie, z.B. mit einer Immuntherapie. Die Operation erfolgt dabei häufig direkt nach der Diagnose. Immer häufiger geht ihr jedoch eine Chemo-, Antihormon- oder Antikörpertherapie voraus, um den Tumor zu verkleinern oder bereits vollständig zu zerstören. Diese Therapie wird als “neoadjuvante” (präoperative) Therapie bezeichnet. Aus der Reaktion des Tumors auf diese medikamentöse Therapie vor der Operation ergibt sich die weitere Behandlung nach der Operation (post-neoadjvuante Therapie).
09 Patientinnen-Arzt-Gespräch
Das Patientinnen-Arzt-Gespräch ist das Herzstück der Behandlung. Nur über Vertrauen, Offenheit und Transparenz im gemeinsamen Gespräch ist es dem Arzt möglich, angemessen auf Ihre Sorgen, Wünsche und Beschwerden einzugehen.